Sie merken es schon am Titel: Wer hier mitkommt, sollte kein Abstinenzler sein, sondern einen Zugang zu Wein haben. Tatsächlich haben wir diese Reise vergangenes Jahr als Überraschungsreise mit dem aussagekräftigen Titel: "Überraschungsreise für Nichtabstinenzler“ schon einmal gemacht. Innerhalb weniger Tage war sie ausgebucht.
Wer mitkommen möchte, sollte außer dem Genuss jene Gegenden mögen, die etwas abseits liegen. Wir sind nämlich überwiegend in Gebieten unterwegs, in denen gemeinhin nicht viele Besucher auftauchen. Sie ermöglichen es dafür umso besser mitzubekommen, wie in Spanien gelebt, gearbeitet und auch gefeiert wird. Die für ihre hervorragenden roten Weine bekannten Anbaugebiete an den Flüssen Ebro (Rioja) und Duero (Ribera del Duero) im nördlichen Spanien sowie das Weissweingebiet von Rueda bei Valladolid stehen dabei im Mittelpunkt. Darüber hinaus gönnen wir uns gegen Ende der Reise zwei Tage am Meer an den weiten Stränden der Hauptstadt Kantabriens, in Santander.
Bitte beachten: Wir reisen mit maximal 24 Personen im großen Bus! Bitte um frühzeitige Anmeldung
Unser Ziel für eine Zwischenübernachtung auf dem Weg an den Ebro ist Cahors. Das Städtchen liegt in einer Schleife des Lot, der vom Zentralmassiv kommt und später in die Garonne mündet. Eine der Brücken über den Lot, die Brücke Valentré aus dem 14. Jahrhundert, gehört zum Welterbe der UNESCO, ebenso wie die Kathedrale Saint-Étienne aus dem 11. Jahrhundert. Cahors ist aber auch die Heimat des Malbec, einer uralten französischen Rotweintraube, die in Europa in Vergessenheit geraten ist und heute vor allem in Argentinien und Chile angebaut wird. Nach unserer heutigen Fahrt durch den Jura, das Burgund und das Zentralmassif machen wir einen kleinen Rundgang durch die Stadt und lassen uns beim Abendessen im Restaurant ein Gläschen oder zwei dieses wenig bekannten Rotweins schmecken. Übernachtung in einem schönen, klassisch französischen 3-Sterne-Hotel in Cahors. (820 km)
Eine Strecke mit schönen Ausblicken auf die Pyrenäen nehmen wir heute unter die Räder. Gegen Mittag erreichen wir Spanien, schrauben uns hinter San Sebastian hoch nach Pamplona und erreichen den Ebro bei Logroño, der Hauptstadt der autonomen Provinz La Rioja und eine wichtige Station auf dem Jakobsweg. »Gutes Essen und Trinken haben hier einen hohen Stellenwert«, liest man bei Wikipedia, wenngleich das an vielen anderen Orten Spaniens ebenfalls der Fall ist. Aber heute Abend probieren wir es aus. Schließlich wurde Logroño im Jahr 2012 zur gastronomischen Hauptstadt Spaniens erklärt. Abendessen und Übernachtung in einem guten Hotel mitten in der Stadt. (620 km)
Ja, wer kennt schon diese schöne Stadt ihren Straßen und Gassen, ihre mittelalterlichen Gebäude und Paläste im Renaissance-Stil? Das Stadttor Puerta del Revellín und die alte Stadtmauer? Der Hauptplatz Paseo del Espolón? Die Brücken über den Fluss Ebro und der herrliche Blick auf die Altstadt? Ihre Kirchen San Bartolomé Santiago el Real, Santa María de Palacio und die monumentale Konkathedrale Santa María de la Redonda mit ihren barocken Zwillingstürmen und einer majestätischen Fassade auf den Marktplatz? Oder die Calle Laurel, Kneipenstraße und gastronomisches Zentrum, wo unser Stadtrundgang gegen Mittag endet? Sie werden begeistert sein und die freie Zeit bis zum späteren Nachmittag zu nutzen wissen, wenn wir uns zur Weiterfahrt treffen. Jetzt geht es zum wohl bedeutendsten Weinproduzenten Spaniens, zur Bodega des Marqués de Riscal im Winzerdorf Elciego. Dieses Weingut hat zusammen mit französischen Önologen den Grundstein für die Bedeutung spanischer Weine in der Welt gelegt und Maßstäbe gesetzt, sowohl beim Roten wie beim Weißen. Richtig spektakulär wird das alles durch das vom Architekten Frank Gehry entworfene Hotel neben der Bodega. Gehry ist der Planer des Guggenheim Museums in Bilbao, des Vitra Design Museums in Weil am Rhein, des LUMA in Arles und von vielen anderen spektakulären Gebäuden. Die Führung durch die Bodega endet mit was wohl? Mit einer Weinprobe natürlich. Wie gut, dass wir mit dem Bus und einem riesigen Kofferraum unterwegs sind. Da spielt es dann keine Rolle, ob Sie ein paar Flaschen oder gleich 10 Kartons einkaufen. Anschließend sehen wir im Vorbeifahren auf unserem Weg nach Haro weitere Beispiele moderner Bodega-Architektur, wie sie hier in Mode gekommen ist, zum Beispiel die Bodega Ysios von Santiago Calatrava. Unser Ziel ist das Städtchen Haro auf einem Hügel oberhalb des Ebro, wo sich viele der bedeutenden Weingüter des Rioja-Gebietes niedergelassen haben und wir unser Hotel, ein ehemaliges Augustinerkloster im Zentrum von Haro, für zwei Tage beziehen. Abendessen und Übernachtung in Haro. (60 km)
Die Landschaft hier ist traumhaft. Gepflegte Weingärten, die sich die von hohen Felsen gekrönten Hügel hinaufziehen, der Blick auf den Ebro und die weiter im Süden liegenden Berge, das ist sagenhaft. Das alles bekommen wir direkt mit, wenn wir auf einem relativ eben verlaufenden Weg mit mäßigen Auf- und Abstiegen entlang des Ebro nach San Vicente de la Sonsierra wandern, ein Weindorf, das oberhalb des Ebro liegt und von einer aus dem 12. Jahrhundert stammenden Burgruine dominiert wird. Wer die rund 12 Kilometer nicht mitwandern möchte, kann im Bus Platz nehmen, der unsere Gruppe in San Vicente de la Sonsierra abholt und sich dort umsehen. Am Nachmittag kehren wir nach Haro zurück und haben viel Zeit, durch das Städtchen zu bummeln - und uns vielleicht durch verschiedene Riojas zu probieren. Der Nachmittag und der Abend sind folglich frei. Eine weitere Übernachtung in unserem Hotel im Augustinerkloster von Haro.
Wir verlassen La Rioja und den Ebro und fahren entlang des Jakobsweges zunächst Richtung Burgos, um uns später am Tage dem Duero zu nähern. Nein, in Burgos legen wir keinen Halt ein, das machen wir auf vielen anderen Reisen durch Spanien und nach Portugal. Wir fahren heute nämlich abseits der Hauptrouten in ein abgeschiedenes Tal. Hier finden wir den Weiler Santo Domingo de los Silos mit dem gleichnamigen Kloster – oder umgekehrt. Es handelt sich um eines der berühmtesten und kunsthistorisch bedeutendsten Klöster Spaniens. Der romanische Kreuzgang, dessen untere Etage besonders schön ist, geht auf das 11. und 12. Jahrhundert zurück. Nachdem wir uns ein wenig umgesehen haben, starten wir am Kloster zu einer kleinen, nur 4 Kilometer weiten Wanderung durch eine der schönsten Schluchten der Gegend, durch die Schlucht von Yecla. Das Ziel dieser kleinen und ungefährlichen Schluchtenwanderung ist ein Restaurant am Ende des Weges, wo wir uns ein wenig stärken können. Richtig gelungen ist das alles aber erst, wenn wir vom Ribera del Duero, den wir dort kosten, ein paar Kartons im Bus deponiert haben. Ein ausgezeichneter Tropfen! Ein wenig später sitzen alle im Bus und schlafen, so lange, bis wir in Aranda del Duero am Hotel eintreffen. Am Abend gehen wir gemeinsam aus und sehen uns zunächst die alten Weinkeller an, die bis zu 10 Meter tief unter den Häusern liegen. Die ganze Stadt scheint unterhöhlt und durch ein Labyrinth von unterirdischen Gängen verbunden. Anschließend lassen wir uns die Spezialität der Region munden: butterzart geschmortes Milchlamm … (190 km)
Entlang des Duero fahren wir nach Westen und legen in Peñafiel eine Pause ein. Die denkmalgeschützte Ortschaft wird überragt von einer Bilderbuchfestung, außerdem hat sich hier der britische Architekt Richard Rogers in der Gestaltung der Bodega Protos verewigt. Nach unserem Halt in Peñafiel werden wir eine Bodega in Rueda ansehen – und einen frischen, fruchtigen Weißwein kennenlernen, der in Spanien immer beliebter wird, den Verdejo. Toll, dass der Kofferraum immer noch so viel Platz bietet. Am Nachmittag treffen wir in Valladolid ein. Eine Stadt, die hierzulande kaum jemand kennt, trotz ihrer knapp 300.000 Einwohner, der vielen Studenten, ihrer vitalen Altstadt mit Renaissance-Häusern, Palästen und sakralen Gebäuden wie der Kathedrale und der Kirche San Pablo. Valladolid ist eine Stadt abseits der touristischen Routen – wie schön das sein kann, haben wir auf dieser Reise schon ein paar Mal erlebt. Wir essen in einem guten Restaurant zu Abend und übernachten in einem sehr schönen 4-Sterne-Hotel unweit des Campo Grande, eines großen Stadtparks mitten in Valladolid. (180 km)
Am Vormittag haben wir eine Stadtführung gebucht, die gegen Mittag am Hauptplatz, der Plaza Mayor endet. Er gilt als der älteste Hauptplatz Spaniens, als einer der größten und ist Vorbild für viele andere. Mit seinen schönen alten Häusern und den vielen Cafés und Restaurants ist er genau das Richtige für eine größere Pause. Am Nachmittag setzen wir den Bus in Bewegung: Richtung Meer!
Unser Ziel ist die Hauptstadt Kantabriens, die Hafenstadt Santander, von der behauptet wird, hier gäbe es den besten Fisch Spaniens. Ebenso bekannt ist Santander aber auch für die weitläufigen Strände. Sie sorgten zusammen mit dem gemäßigten Atlantikklima ab Mitte des 19. Jahrhunderts für die zunehmende Beliebtheit als Sommerferienziel für hitzegeplagte Spanier aus Madrid, darunter Königin Isabella II und Amadeus I von Savoyen. Nach und nach entstand der Stadtteil El Sardinero mit Luxushotels, Kasino, kleinen Sommerpalästen, Villen der Gründerzeit und Badeanlagen. Hier, an der gepflegten und fast ausschließlich von Spaniern besuchten Playa El Sardinero steht auch unser Hotel. Was machen wir, nachdem wir angekommen sind? Wir gehen kurz ins Meer und später Fisch essen, oder haben Sie einen besseren Vorschlag? Einen Apéritif vorweg? Machen wir, in einer ganz einfachen Bar mit viel Lokalkolorit. Insgesamt drei Übernachtungen in Santander in einem 4-Sterne-Hotel in unmittelbarer Strandnähe. (260 km)
Ganz in der Nähe, wo Königin Isabella ihre Sommerfrische auf der Halbinsel La Magdalena genoss, dort wohnen wir diese drei Tage am Meer. Der als „Primera del Sardinero“ bekannte Strand befindet direkt bei unserem Hotel, daran schließen sich die Strände »Segunda Playa del Sardinero« und »La Concha«, die bei Ebbe miteinander verbunden werden. Ganz in der Nähe ist auch die Halbinsel La Magdalena und der Leuchtturm der Mouro-Insel zu finden. Hinter dem Strand liegt das Fußballstadion des Clubs Racing de Santander: El Sardinero. Alles mit einem kleinen Spaziergang zu erreichen, und das alles könnte man sich später ansehen, wie auch am Strand den Nachmittag verbringen. Denn zunächst geht es mit dem Bus in die Innenstadt, die etwa zweieinhalb Kilometer entfernt ist. Obwohl bei einem Großbrand im Jahre 1941 viel zerstört wurde und es nur wenige historische Gebäude gibt, werden wir viel sehen. Das Kulturzentrum Centro Botín, das vom italienischen Architekten Renzo Piano entworfen wurde, oder die gegenüber dem Fährhafen mit Verbindungen zu den englischen Hafenstädten Plymouth und Portsmouth gelegene, restaurierte Kathedrale von Santander, oder die Altstadt um die Plaza de Cañadío, einer der beliebtesten Treffpunkte im Zentrum, wo sich das Nachtleben bis weit in den Morgen hinein hinzieht. Im Mercado de la Esperanza mit seinem unglaublichen Angebot an Fisch und Meeresfrüchten werden uns Liebhabern kulinarischer Genüsse die Augen übergehen, und beschließen könnte man den Rundgang im Bereich des Mercado del Este, wo man sich mit einer Tapa stärken könnte. Die Atmosphäre in den Kneipen und Bars in diesem Bereich und der kulinarische Genuss sind so unglaublich, dass am morgigen freien Tag sicherlich einige aus unserer Gruppe dort wieder zu sehen sein werden. Den Nachmittag und auch den Abend lassen wir frei zum Bummeln oder um Zeit an den Stränden bei Hotel zu verbringen, ganz individuell und ohne Verpflichtungen.
Ein freier Tag am Meer ist immer willkommen, vor allem, wenn die Umgebung so reizvoll ist wie hier am Atlantik. Atlantik heißt aber auch, dass Sonnenschein nicht garantiert ist, genausowenig wie hochsommerliche Hitze! Genau deswegen ist diese Gegend bei Spaniern während der Sommerferien so beliebt. Die haben noch nicht begonnen, und so ist noch nichts überlaufen. Deshalb können wir diesen Tag am Atlantik so gut genießen, bei einem Spaziergang oder vielleicht sogar bei einer Wanderung auf dem Jakobsweg, der in diesem Bereich auf dem Pfad an der Küste entlang verläuft. Der heutige Tag ist also völlig frei. Zum Ausklang unserer spanischen Tage haben wir ein gemeinsames Abendessen eingeplant. Ja, Spanien ist viel mehr als Urlaub an der Mittelmeerküste.
Die schönen Tage sind noch nicht vorbei, denn die heutige Strecke ist so interessant wie die der vergangenen Tage. Wir fahren auf der Küstenautobahn durch das Baskenland an Bilbao und etwas später an San Sebastián vorbei und erreichen kurz darauf Frankreich. Links von uns liegen nun Biarritz und Bayonne, später passieren wir bei Bordeaux die Garonne und bei Libourne die Dordogne. Am späten Nachmittag treffen wir in Brive-la Gaillarde ein, einem kleinen Städtchen mit pittoresker Altstadt und berühmtem Markt im Schwarzen Périgord am Zusammenfluss von Vézère und Corrèze. Wir haben Zeit für einen kleinen Bummel vor dem Abendessen. Übernachtung in Brive-la Gaillarde in einem zentralen 3-Sterne-Hotel, so französisch, wie man sich das nur vorstellen kann. (630 km)
Quer durchs ländliche Frankreich, an Tulle und Clermont Ferrand vorbei, später durchs Burgund und den Jura fahren wir zurück nach Freiburg. Ankunft gegen 19 Uhr. (700 km)