Anfangs ein ungezähmter Bergbach, später ein ruhiger breiter Strom, so präsentiert sich die Rhône auf ihrem Weg von der Quelle bis zur Mündung.
Was als Bach beginnt, wird nicht nur zum mächtigen, breiten Fluss, sondern entwickelt sich entlang seines Verlaufes zum zentralen und immer wichtigeren Element für die Menschen in seinem Einzugsgebiet. Ohne diesen Fluss wäre die Entwicklung von Industrie, Handel und Verkehr und von Leben und Lebensqualität der Rhône-Regionen vollkommen anders verlaufen. Den Wassern und den Veränderungen dieses Flusses, an dem wir auf unseren Touren in den Süden und Westen Europas so oft ein kleines Stück entlangfahren, wollen wir auf dieser Reise in seiner gesamten Länge folgen.
Der Ursprung der Rhône liegt im östlichen Wallis in der Zentralschweiz am Rhônegletscher. Von hier verfolgen wir ihren Lauf nach Martigny und in den Genfer See. Dort queren wir die Grenze und gelangen auf der französischen Seite durch ein zunächst enges Tal zwischen südlichem Jura und den Alpen. Etwas weiter im Westen, in Lyon, wird die Rhône durch die Vereinigung mit der Saône nun zu einem, breiten, kräftigen und ruhigen Fluss, zum wasserreichsten Strom des Landes. Er fließt vorbei an den Weinbergen der Côtes du Rhône, passiert Valence, Montélimar, Avignon und Arles und mündet schließlich im Camargue-Delta ins Mittelmeer.
Auf dieser Reise erkunden wir die Eisgrotte am Rhônegletscher, wandern entlang der Stromschnellen der Valserine, entdecken Lyon mit seinen kulinarischen Köstlichkeiten, probieren Weine der unterschiedlichsten Regionen, bestaunen prähistorische Höhlenmalereien, kommen in Städte wie Vienne, Montélimar, Avignon oder Arles, die wir uns genauer ansehen. Wir lassen uns über die wirtschaftliche Bedeutung des Flusses aufklären und welche Gefahren sich daraus für das Ökosystem ergeben. Wir erreichen die Lavendelfelder der Provence und schließlich das Rhônedelta mit der Camargue und ihren Wassern und weißen Pferden.
Morgens um 07.00 Uhr geht die Fahrt am Konzerthaus Freiburg los. Vorbei am Vierwaldstätter See fahren wir auf der Gotthardstraße nach Andermatt und weiter den Furkapass hinauf. Auf 1900 Metern, am Rhônegletscher oder Rottengletscher, wie er auf Schweizerdeutsch heißt, bewundern wir die Eisgrotte. An keiner anderen Stelle in Europa kommt man so nahe an einen Gletscher. Kurvenreich schlängeln wir uns später hinunter nach Naters, unserem heutigen Tagesziel. Gemeinsames Abendessen im Hotel. (315 km)
Dem Rotten bzw. der Rhône folgend entdecken wir den größten unterirdischen See Europas, St-Léonard, per Boot. Sion (Sitten) ist schon von weitem an den Türmen der Schlösser Tourbillon und Valeria zu erkennen. Entlang der Rhône, Richtung Genfer See, fahren wir weiter. Im Herzen von Weinbergen finden wir das Schloss Aigle in einzigartiger Lage. Auf eine mehr als tausendjährige Geschichte blickt der Weinbau zurück, in der der Gutedel (Chasselas) einen zentralen Platz einnimmt. Wir lassen uns durch das Weinmuseum führen und probieren den trocken ausgebauten Weißwein. Später kommen wir an den Genfer See und fahren auf dessen französischer Seite bis Evian-les-Bains. Wir beziehen unser Hotel für die nächsten 2 Nächte und treffen uns zu einem gemeinsamen Abendessen. (145 km)
Ein ganzer Tag in Evian-les-Bains! Wir könnten durch die Thermalstadt schlendern, die für ihr Mineralwasser in der ganzen Welt bekannt ist, und die alten Thermalbäder, die Trinkhalle und die Paläste bewundern. Oder wir bummeln entlang des Sees mit seinem Jachthafen und seinen blühenden Ufern.
Vorbei an Genf wollen wir bei Valserhône eine kleine Wanderung zu den Stromschnellen der Valserine unternehmen. Danach geht es auf der Landstraße Richtung Belley und schließlich nach Lyon, in die Hauptstadt der französischen Hochküche. Wir wohnen wie immer ganz zentral und können alles Wichtige fußläufig erreichen. Auch eine kleine Bar für den Apéritif vor dem Abendessen in einem guten Restaurant. (250 km)
Heute steht die zum Welterbe der UNESCO zählende mittelalterliche Altstadt im Mittelpunkt. Am Vormittag wird uns bei einer Stadtführung ein erster Eindruck vermittelt. Der Nachmittag steht uns für individuelle Entdeckungen frei. So könnten wir die Innenhöfe und deren kleine Verbindungswege, die Traboules entdecken oder eine Seidenweberei in Augenschein nehmen. Oder durch das Herz Lyons, das zwischen Rhône und Saône im Rhythmus der Einkaufsstraßen mit ihren Luxusboutiquen schlägt, schlendern. Oder das futuristische Musée des Confluences besuchen, wo sich Rhône und Saone vereinigen. Abends treffen wir uns zu einem Essen in einem Bouchon, einem typischen Lyoner Traditionslokal.
Nach einer kurzen Fahrt rhôneabwärts erreichen wir das Städtchen Vienne. Der imposante Tempel des Augustus und der Livia sowie das römische Theater stammen aus dem 1. Jh., also aus jener Zeit, in der Gallien von den Römern besetzt war. Genuss pur erleben wir etwas später am Tage im Winzerstädtchen Tain l’Hermitage, direkt am Ufer der Rhône gelegen. Hier besichtigen wir einen Weinkeller und probieren uns durch die Côtes du Rhône. Unser heutiges Ziel ist Montélimar, die Hauptstadt des Nougats. Haben Sie Lust auf einen Bummel durch die Fußgängergassen und das historische Zentrum? Und auf ein Stückchen des vielleicht besten Nougats der Welt? So behaupten es zumindest die Einheimischen … Abendessen und Übernachtung zentral in Montélimar. (160 km)
Wir tauchen ein in die Tiefen der Grotte von Chauvet, um eines der wirklich atemberaubenden ersten Meisterwerke der Menschheit in der Nachbildung einer Höhlenlandschaft zu entdecken. Sie liegt bei Vallon-Pont-d’Arc im Tal der Ardèche, wurde erst 1994 entdeckt und seit kurzem der Öffentlichkeit zugänglich. Wunderschöne Malereien und Ritzzeichnungen an den Höhlenwänden werden Sie begeistern, das versprechen wir Ihnen! Anschließend folgen wir der Ardèche zur Rhône und erreichen im Herzen der Provence die Stadt Avignon. Wir lernen die Altstadt mit dem Papstpalast, der berühmten Brücke, den prächtigen, mittelalterlichen Häusern und ihrer imposanten Befestigungsmauer bei einer Stadtführung kennen. Und das Beste: Wir wohnen gleich neben dem Papstpalast, zentraler geht es nicht. (130 km)
Heute steht das Departement Bouches-du-Rhône mit der Camargue im Mittelpunkt, mit ihren Reisfeldern und Salzgärten und dem Mittelmeer. Das Naturschutzgebiet wird von Sümpfen und Seen geprägt. Wir besuchen einen Stierhof, auf dem wir vieles über die traditionelle Arbeit eines Stierzüchters und über die Camargue-Pferde erfahren und zu einem typischen Mittagessen eingeladen sind. Abschließend kommen wir in den alten Wallfahrtsort Saintes-Maries-de-la-Mer und fahren nach Arles, wo wir die letzten beiden Nächte unserer Reise verbringen. (260 km)
Eine Stadtführung bringt uns das reiche Erbe der Stadt, die schon immer Künstler wie van Gogh und Picasso angezogen hat, näher. »Warum bin ich nicht schon früher einmal hierhergekommen,« werden Sie sich fragen. Arles ist so schön mit den Platanenalleen, engen Gassen, typisch südfranzösischen Fassaden in der Altstadt, am Rhône-Ufer und nicht zuletzt mit den vielen Überresten aus römischer Zeit. Kein Wunder, dass die Stadt den Status als UNESCO-Welterbe erhalten hat.
Der Nachmittag steht uns für individuelle Besichtigungen frei. So könnten wir das 2021 eröffnete LUMA Arles besuchen. Haben Sie erst jetzt auf der Stadtführung davon gehört? LUMA Arles ist ein künstlerischer und kultureller Kulturkomplex, der von Maja Hoffmanns LUMA-Stiftung in Arles, initiiert wurde. Realisiert wird das Ganze auf einem ehemaligen Industriegelände. Mittelpunkt ist ein weithin sichtbarer 56 m hoher unregelmäßiger Turm, der von Frank Gehry entworfen wurde, der auch das Guggenheim-Museum in Bilbao entworfen hat. Jetzt schon ist klar, dass sich Arles dadurch, ähnlich wie Bilbao, zu einem zukünftigen Besuchermagneten entwickeln wird. Heute Nachmittag haben Sie die Gelegenheit, einen Blick darauf und hinein zu werfen, es ist vom Hotel zu Fuß in weniger als 10 Minuten zu erreichen.
Am Abend treffen wir uns zu einem letzten gemeinsamen Abendessen in einem guten Restaurant mit provenzalischer Küche.
Unsere Reise geht dem Ende zu, 812 Kilometer sind wir der Rhône gefolgt und haben spannende Eindrücke gewonnen. Am Abend erreichen wir Freiburg. (720 km)