September 2020
Corona beschert uns besondere und schwierige Zeiten und das gilt auch für uns Busfahrer. Zu Beginn und während einer Reise muss ich zum Beispiel eine ganze Reihe unangenehmer Corona-Ansagen machen und komme mir dabei vor wie ein Neuling, weil ich echt aufgeregt bin: Masken tragen, Hände desinfizieren, kein Kaffee im Bus, Kekse sind auch passé, die Toilette bleibt geschlossen… diese Ansagen und ihre Umsetzung machen mir ebenso wenig Freude, wie unseren Gästen. Aufgeregt bin ich, weil jeder einzelne Punkt unangenehm für unsere Reisegäste ist und ich nur auf Verständnis hoffen kann, möglicherweise kommt auch Unmut auf.
Doch nur so geht es. Und meine letzte große Fahrt ins Baltikum hat gezeigt, dass es so sogar sehr gut gehen kann. Wenn nämlich jede und jeder einzelne Verantwortung übernimmt, wie das bei meiner kleinen tollen Gruppe der Fall war. Alle haben die Punkte unseres Hygienekonzeptes gewissenhaft umgesetzt. Das hat mich als Fahrer enorm entlastet und mir meine Sicherheit zurückgegeben. Selbst an Orten, in denen die Vorschriften lockerer waren, als in Deutschland, hat sich die Gruppe vorbildlich benommen und dafür bin ich ihr sehr dankbar.
Es ist extrem wenig los in den Reiseländern, in den Museen und Sehenswürdigkeiten. Als Reisender kann man sonst überfüllte Orte besser genießen und ist nicht mit Massen an Menschen konfrontiert. Dies ist ein kleiner Vorteil, den Corona mit sich bringt, auch wenn wir uns natürlich wünschen, dass die Situation für unsere Partner vor Ort und die Reisebranche wieder normal wird.
Die Tour ins Baltikum hat mir und hoffentlich auch den Teilnehmern gezeigt, dass Reisen zu Zeiten von Corona sehr gut möglich sind. Wenn jede und jeder Verantwortung übernimmt, ist es für alle sicherer. So einfach ist das – in den Reiseländern genauso wie hier.
Wenn jede und jeder das Nötige tut, wird der Umgang entspannt auch für diejenigen, die für die Umsetzung der Maßnahmen sorgen müssen, ob dies die Kassiererin im Supermarkt ist, der Rezeptionist im Hotel, die Schaffnerin im Zug oder eben auch der Busfahrer im Avanti-Bus.
Deshalb von meiner Seite ein großes Dankeschön an alle, die sich daran halten!