Wer zum ersten Mal nach Valencia kommt, fragt sich unwillkürlich, warum er oder sie nicht schon viel, viel früher hierher gekommen ist. Doch die drittgrößte Stadt Spaniens (nach Madrid und Barcelona) ist bislang noch ein Geheimtipp. Wobei einige von Ihnen, die mit uns schon nach Spanien und nach Portugal gefahren sind, bereits ihrem Charme erlegen sind, stimmt’s? Denn Valencia ist immer wieder ein Zwischenstopp auf unseren Reisen auf die iberische Halbinsel. Und jedes Mal heisst es: »Können wir hier nicht ein wenig länger bleiben?«
Denn Valencia ist großartig und dennoch noch ist die Stadt ein Geheimtipp im Vergleich zu Barcelona, Madrid, Granada oder Sevilla: Denn sie verführt einen bislang ganz leise, mit ihrer Innenstadt um den Rathausplatz, an dem wir wohnen und staunend die prachtvollen Jugendstilfassaden des Rathauses, der Hauptpost und der vielen weiteren Gebäude im Modernisme Stil des beginnenden 20. Jahrhunderts betrachten. Mit Europas größtem Markt für frische Lebensmittel in der modernistischen Markthalle mit ihren prachtvollen Elementen, mit der dem Zentralmarkt gegenüber liegenden Seidenbörse Lonja de la Seda (UNESCO Welterbe) und der Kirche des Heiligen Johannes, mit der Kathedrale der Himmelfahrt Mariens, in der sich der Heilige Gral befindet und von deren Turm Sie einen wunderbaren Blick über die Stadt erhalten, mit unzähligen schönen, belebten Plätzen, mit ihrer gastronomischen Vielfalt und Einzigartigkeit … und mit der Stadt der Künste und Wissenschaften entlang des stillgelegten Bettes des Rio Turia Richtung Meer. Von den endlosen Stränden und den vielen Lokalen dort ganz zu schweigen. Valencia ist großartig! Überlegen Sie nicht lange und kommen Sie mit uns nach Valencia.
Wir starten in Freiburg am Konzerthaus, fahren durch das Elsass und die Franche Comté Richtung Lyon und durch das Rhonetal nach Südfrankreich. Am späten Nachmittag kommen wir durch die Provence und erreichen Beziers in der Region Okzitanien im südwestlichen Languedoc. Abendessen und Übernachtung in Béziers. (800 km)
Nach dem Frühstück gleiten wir entlang des Mittelmeeres Richtung Spanien, fahren an Barcelona vorbei, werfen einen Blick auf das Aquädukt von Tarragona und passieren den Ebro kurz vor seinem Delta. Durch riesige Orangenplantagen erreichen wir am späteren Nachmittag unser Ziel: Valencia. Dort beziehen wir unsere Zimmer in einem stilvollen 4-Sterne-Hotel, nur wenige Schritte vom prachtvollen Rathaus entfernt. Zeit für einen Bummel über den Rathausplatz mit seinen imposanten Gebäuden und zur Plaça de la Reina und um einen Blick auf die Kathedrale zu werfen. Und keine zehn Minuten von unserem Hotel entfernt befindet sich vis-a-vis vom Zentralmarkt, in dessen Umgebung man die ersten Tapas probieren könnte, die Seidenbörse, die 1996 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Später treffen wir uns zum gemeinsamen Abendessen. (625 km)
Ein Spaziergang mit einer lokalen Stadtführerin bringt uns am heutigen Vormittag durch das Zentrum der Großstadt, das in vielen Bereichen unter dem Zeichen des Modernisme steht, der sich in den Fassaden zahlreicher bürgerlicher Wohnhäuser, dem Rathaus, der Post, dem Bahnhof Estación del Norte und den Hallen des Mercat Central und Mercat de Colón zeigt. Auch der gotischen Seidenbörse statten wir einen Besuch ab, ebenso der Kathedrale, die auf den Grundmauern einer Moschee und eines römischen Tempels basiert, und wo in einer Seitenkapelle ein Kelch als Heiliger Gral verehrt wird … Um die Mittagszeit endet dieser erste Rundgang, sodass der Nachmittag und der Abend zur freien Verfügung stehen. Damit Sie Ihre freie Zeit optimal nutzen können, erhalten alle Reiseteilnehmerinnen und Reiseteilnehmer von uns die Valencia Tourist Card, die 72 Stunden gültig ist. Damit erhalten Sie kostenlosen oder ermäßigten Eintritt in die Museen und Denkmäler der Stadt und spezielle Ermäßigungen bei den wichtigsten Touristenattraktionen in Valencia. Außerdem können Sie mit der Valencia Tourist Card kosten mit den Stadt- und Überlandbussen, der U-Bahn, der Straßenbahn und den Vorortzügen fahren.
Eine katastrophale Überschwemmung im Zentrum Valencias in den Fünfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts führte zur Verlegung des Turia-Flusses um die Stadt herum und machte den Weg frei für eine das ganze Stadtgebiet durchziehende »Grüne Lunge« mit Park-, Sport- und Freizeitanlagen, den Jardín del Turia, der vom katalanischen Architekten Ricardo Bofill geplant wurde. Im weiteren Verlauf, im unteren Teil des ehemaligen Flussbetts des Turia Richtung Hafen und Meer, entstand von 1991 bis 2006 die Ciudad de las Artes y de las Ciencias, für deren monumentale, postmoderne Bauten der in einem Vorort Valencias geborene Star-Architekt Santiago Calatrava verantwortlich zeichnet. Diesen Stadtteil wollen wir uns am heutigen Vormittag ansehen und anschließend ans Meer gehen, denn Valencia kann mit fast 20 Kilometer langen Ständen aufwarten. Die Wassertemperatur beträgt im April bereits um die 17 Grad, oder ist das zu kalt für Sie? Anstatt zu schwimmen könnte man auch eines der zahlreichen Lokale dort aufsuchen und sich ein paar Tapas mit einem Glas Wein oder einer Caña gönnen, einem kleinen Glas frisch gezapftem Bier. Deshalb endet unsere Besichtigung hier um die Mittagszeit und den Rest des Tages haben Sie frei. Da wir alle im Besitz der Valencia Tourist Card sind, könnte man später individuell und kostenlos mit dem Bus zurück ins Zentrum fahren.
Gestern und vorgestern haben wir uns Valencia zeigen lassen, heute lassen wir den kompletten Tag frei, damit Sie das Gesehene vertiefen oder Neues entdecken können. Zum Beispiel den Naturpark L'Albufera Valencia, der nur 10 km von der Stadt entfernt und bequem mit dem Stadtbus zu erreichen ist. Wie eine urbane Oase, umgeben von Reisfeldern und Wald, kann der Naturpark Albufera auf verschiedenen, ausgeschilderten Spaziergängen besucht werden. Die Hauptattraktion ist der große Süßwassersee, der größte in Spanien, der dem Park seinen Namen gibt: la Albufera. Vögel von bis zu 300 verschiedenen Arten finden hier das ganze Jahr über Zuflucht, vor allem Wasservögel, die hier überwintern, wie zum Beispiel Flamingos. Hier wurde die Paella »erfunden«, und hier kann man in den Lokalen davon satt werden. Das wäre eine Möglichkeit, die sich Ihnen am heutigen freien Tag bietet. Ansonsten? Valencia ist reich an Geschichte, Kunst und Handwerk, was sich in vielen Museen, z.B. für zeitgenössische Kunst, Zunftmuseen, Museen mit gotischen Werken oder versteckten Schätzen zu finden. Alle befinden sich in interessanten architektonischen Räumen, die von der Gotik bis zu den neuesten Trends der zeitgenössischen Architektur reichen. Oder Sie bummeln einfach ein wenig durch die Stadt, sehen schon Bekanntes und freuen sich über Neues.
Die Rückreise beginnt nach dem Frühstück. Wir nehmen die gleiche Strecke wie auf dem Hinweg, aber da wir in die entgegengesetzte Richtung fahren, sieht alles ganz anders aus. Es wird nicht langweilig. Dennoch werden Sie wahrscheinlich zwischendurch die Augen schließen und ein wenig wegdösen. Am frühen Abend erreichen wir die Stadt Nîmes in Südfrankreich, eine wichtige Stadt im damaligen Römischen Reich. Unübersehbar ist die Arena, in der 20.000 Menschen Platz fanden, und in deren Nähe sich unser Hotel befindet. Vor dem Abendessen in einem guten Restaurant der Stadt könnte man noch ein wenig durch die Fußgängerzone schlendern, und ein weiteres, nahezu perfekt erhaltenes Gebäude der römischen Epoche, den Maison Carrée genannten Tempel (UNESCO WElterbe) ansehen. (735 km)
Die letzte Etappe dieser Reise nach Spanien, zunächst durch die Provence an Avignon, Orange und Montélimar vorbei und weiter durch das Rhonetal nach Lyon, bringt uns durch die Bresse, den Jura und das Elsass zurück nach Freiburg, wo wir gegen 18:30 Uhr eintreffen. Und dann erzählen wir allen, die es hören wollen oder auch nicht, wie schön Valencia ist. (625 km)