NEU: Der Pyrenäen-Küstenweg

Von Collioure nach Cadaqués 

20.04. - 28.04.2024 Reise findet gerade statt
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Der nördliche Teil der katalanischen Küste zwischen dem Künstlerort Collioure und dem Naturschutzgebiet Cap de Creus mit der Künstlerenklave Cadaqués ist ein Wandergebiet der Extraklasse. Der Küstenpfad entlang der Ausläufer der Pyrenäen im französisch-spanischen Grenzgebiet zählt zu den schönsten Wanderwegen im Mittelmeerraum.

»Es gibt in Frankreich keinen blaueren Himmel als den von Collioure. Ich brauche nur die Fensterläden zu öffnen, und schon habe ich alle Farben des Mittelmeeres bei mir,« schrieb Henri Matisse im Jahre 1905, als er den Ort zusammen mit André Derain entdeckt hatte. Das mediterrane Licht hatte ihn fasziniert: grellgetünchte Fischerboote, das gleißende Weiß salzverkrusteter Fangnetze, das Grün und Blau der Fensterläden, das Rot der Ziegeldächer, das zarte Rosa der Kirchturmkuppel von Saint-Vincent …

Das Hafenstädtchen liegt zwischen Meer und steilen Weinbergen an der felsigen Côte Vermeille, der karminroten Küste am katalonischen Mittelmeer. So ungebändigt wie die zerklüfteten Klippen waren auch die Farbkompositionen der Bilder, die hier entstanden. Viele andere Künstler zog es bald ebenso nach Collioure. Georges Braque, Raoul Dufy, Albert Marquet und Pablo Picasso wollten den Ort erleben, der Matisse und Derain so inspiriert hatte. Die Kritiker zeigten anfangs wenig Begeisterung für den Farbenrausch von Matisse, Derain und den anderen Collioure-Fans. Sie wurden als fauves, »Wilde«, abgekanzelt, nicht ahnend, dass der so geprägte Kunstbegriff »Fauvismus« einmal Karriere machen sollte.

Keine 60 Kilometer weiter südlich, auf der anderen Seite der Pyrenäen, wurde in jener Zeit ein weiteres verstecktes Fischerstädtchen entdeckt, das es ebenfalls zu Bekanntheit bringen sollte: Cadaqués. Auch hier waren es Künstler wie Federico García Lorca, Pablo Picasso und Joan Miró, die Cadaqués bekannt machten. Das weiß getünchte einstige Fischerdorf gilt auch heute noch als das schönste Städtchen der Costa Brava. In den schmalen, verwinkelten Gassen, die sich an der muschelförmigen Bucht steil den Hang hinaufziehen und die oftmals von Salvador Dalí in Bildern verewigt wurden, verbrachte Dalí Teile seiner Kindheit, denn die Familie seines Vaters besaß dort ein Haus. Dalí war verzaubert vom mediterranen Bilderbuch-Szenario und ließ sich nach seiner Rückkehr aus New York in Cadaqués an der Bucht von Portlligat am Hafen nieder. Der Ort entwickelte sich daraufhin immer mehr zu einem Anziehungspunkt für Künstler: André Breton, Gabriel García Márquez, Luis Buñuel, Marcel Duchamp, Paul Éluard, Max Ernst, Jo Micovich, Maurice Boitel, Man Ray und andere wurden von der Ausstrahlung Cadaqués angezogen.

Mit knapp 1000 Einwohnern gehört auch El Port de la Selva, zwischen Collioure und Cadaqués gelegen, zu den kleineren Gemeinden der nördlichen Costa Brava. Der Tourismus hat hier noch nicht die Oberhand gewonnen, Fischfang bildet weiterhin eine der wichtigsten Einnahmequellen. Der hier beginnende Naturschutzpark »Parc Natural Cap de Creus«, der sich über Cadaqués bis nach Roses hinzieht, ist ein einzigartiges Schutzgebiet unberührter Natur und ein Paradies für Wanderer. 1998 entstand auf fast 14.000 Hektar der erste See-Land-Park Spaniens. Die auf der Welt einzigartige geologische Konfiguration und der Reichtum der Pflanzenwelt, haben zur Ansiedlung zahlreicher seltener, zum Teil endemischer Arten beigetragen. Je mehr man sich dem Cap nähert, umso faszinierender werden die zerklüfteten Gesteinsformationen, geschaffen von der wilden Kraft der Tramontana-Winde aus den Pyrenäen.

Verbunden sind diese Orte durch den Küstenwanderweg, der in Frankreich als Sentier Littoral bezeichnet wird und in Spanien als »Cami de Ronda« dem GR 92 folgt. Wer auf diesen alten Wegen entlang der Küste unterwegs ist, hat einen sagenhaften Blick auf türkisfarbenes Wasser, versteckte Buchten, kreuzende Segelschiffe und Fischerboote, Stein- und Felsformationen, Pinien, Korkeichen und Macchia, in die uralten Terrassen zur Bewirtschaftung der Hanglagen sowie ins Hinterland auf Berge und Täler der Ausläufer der Pyrenäen. Unsere sechs Wanderungen in diesem Gebiet zählen zu den schönsten im Mittelmeerraum. Haben Sie etwas anderes erwartet?

Kleine Gruppe, begrenzte Teilnehmerzahl: Maximal 24 Mitreisende.

Reisedaten und Preise

20.04. - 28.04.2024 9 Tage (Sa - So)
Pro Person im Doppelzimmer (inkl. HP)
2.050 €
Einzelzimmer (inkl. HP)
2.410 €
Teilnehmerzahl: 16 - 24 Personen

Höhepunkte

  • Malerische (Künstler-) Orte in Südfrankreich und Nordspanien
  • Mediterrane Wanderhöhepunkte
  • Die Ausläufer der Pyrenäen
  • Wunderbare Küstenwege
  • Kloster Sant Pere de Rodes

Leistungen

  • Busfahrt im superbequemen 5-Sterne-Fernreisebus
  • 3 x Übernachtung mit Frühstück und Abendessen in Collioure im 3-Sterne-Hotel
  • 5 x Übernachtung mit Frühstück und Abendessen in Port de la Selva im 4-Sterne-Hotel
  • Die schönsten Wanderungen an der Côte Vermeille und im nördlichen Bereich der Costa Brava/Cap de Creus
  • Alle Transfers im Wandergebiet mit unserem Bus und mit öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Vorgesehene Wanderbegleitung: Carsten Behrens

Emissionen

Gesamtstrecke im Bus: 60 kg CO2 pro Person.

Ein Flug dieser Strecke käme auf 450 kg CO2 p.P. Weitere Informationen
Reiseverlauf
Karte
Unterkunft
Zustiege
Hinweise
Reiseinformation

1. Tag | Anreise nach Collioure

Am frühen Morgen fahren wir durch den französischen Jura, an Lyon vorbei und auf der Rhonetalautobahn nach Süden. Ganz entspannt rollen wir danach an Avignon, Montpellier, Narbonne und Perpignan vorbei und erreichen Collioure gegen 18:00 Uhr. Hier haben wir drei Übernachtungen gebucht – ganz zentral, ruhig und keine fünf Minuten vom Wasser entfernt. Nach dem Zimmerbezug ist Zeit für einen ersten Bummel an den Strand. Gemeinsames Abendessen, Übernachtung in Collioure. (920 km)

2. Tag | Collioure – Tour de Madelloc

Einen hervorragenden Blick auf Meer, Land und Dörfer entlang der Küste bieten die Wachttürme, die im 13. Jahrhundert im Hinterland der Küste errichtet wurden. Mit diesem weiten Blick wollen wir uns eine Übersicht über die Gegend verschaffen und wandern deshalb zum Tour de Madeloc (656 m ü. M.) in die Pyrenäen, die hinter Collioure aufsteigen. Wir erreichen ihn nach rund dreieinhalb Stunden Gehzeit. Etwa zweieinhalb Stunden nimmt der Abstieg in Anspruch. Ein herrlicher, wenn auch aufgrund der Höhenmeter und Streckenlänge vielleicht etwas anstrengender Beginn unserer Wanderreise. Wer sich heute noch schonen möchte, genießt einen freien Tag in Collioure und sieht sich vielleicht die Burg an oder spaziert auf dem Chemin de Fauvisme durch den Ort. (18 km Wanderstrecke, 660 m auf- und abwärts. Gehzeit rund sechs Stunden.)

3. Tag | Collioure – Banyuls

Was wir gestern aus der Ferne gesehen haben, gibt es heute hautnah zu erleben: Den Küstenweg, der uns durch Port Vendres und weiter nach Banyuls bringt. Ein ausgesprochen schöner Weg durch blühende Macchia, mit herrlichen Ausblicken oberhalb der Küste, hinunter zu Stränden und wieder hinauf. Ca. 14 km, rund 5 Stunden Gehzeit, durch das ständige leichte Auf und Ab kommen an die 400 Höhenmeter zusammen. Insgesamt aber etwas weniger fordernd als gestern. Eine letzte Übernachtung in Collioure.

4. Tag | Banyuls – Portbou, der Walter-Benjamin-Weg

Der heutige Abschnitt, bei dem wir die Grenze nach Spanien überqueren, ist ein für viele Menschen schicksalhaftes Gebiet: Als die spanischen Faschisten unter General Franco Ende der Dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts an die Macht gekommen waren, mussten zigtausende Verteidiger der Freiheit und Republik auf diesem Wege ihr Land Richtung Frankreich verlassen, wenn sie ihr Leben retten wollten. Und nur wenige Jahre später waren es von den Nazis Verfolgte, überwiegend Juden, die vor den Nationalsozialisten und ihren französischen Kollaborateuren nach Spanien fliehen mussten. Auch Walter Benjamin war am 26.09.1940 heimlich den Weg von Banyuls nach Portbou gegangen. Er wollte nach Lissabon weiterreisen, um dort ein Schiff in die USA zu nehmen. Doch er konnte keinen Ausreisestempel von Frankreich vorweisen ... Diesen Weg gehen wir am heutigen Tag. Es sind rund 14 km mit 640 Metern Auf- und Abstieg, wir sind rund 5 Stunden an reiner Gehzeit unterwegs. In Portbou angekommen, bringt uns unser Bus zu unserem neuen Standort am Meer für die nächsten fünf Tage, den kleinen Hafenort El Port de la Selva am Rande des Naturparks Cap de Creus. Abendessen und Übernachtung in El Port de la Selva. (50 km)

5. Tag | Portbou – Llanca

Ein weiterer Streckenabschnit des Cami de Ronda, wie er hier in Spanien heißt, liegt vor uns, durch das Gebiet des l´Alt Empordà, an Stränden entlang und wieder etwas davon entfernt im Hinterland, mit schönen Blicken auf Berge, in Täler und aufs Meer (Insgesamt 13 km, rund 4,5 Stunden Gehzeit, 420 Höhenmeter).

6. Tag | Llanca – Kloster Sant Pere de Rodes – El Port de la Selva

Eine Bergwanderung mit Traumblicken auf das Meer erwartet uns heute, wenn wir von Llanca aus abseits der Küste hoch zum Kloster Sant Pere de Rodes gehen. An der romanischen Kirche Santa Helena de Rodes befindet sich ein Picknickplatz mit fantastischer Sicht auf das Kloster Sant Pere de Rodes, das wir anschließend besichtigen. Im steilen Abstieg entdeckt man Dolmen vor dem Panorama des weiß getünchten El Port de la Selva, wo wir unser Hotel haben. (Gesamtlänge 12 km, 595 Höhenmeter, reine Gehzeit rund 4 bis 4,5 Stunden.)

7. Tag | Port de la Selva – Cadaqués

Noch so ein Traumweg, anders kann man unsere heutige Wanderstrecke von nicht bezeichnen. Auf wunderschönen Wegen gelangen wir durch das geschützte Hinterland der Küste, sehen zwischendurch immer wieder das Meer, verfallene Bauernhöfe, Einsiedeleien, und erreichen den Künstlerort Cadaqués. (Gesamtlänge 12 km. Gehzeit rund 4 Stunden)

8. Tag | Freier Tag

Nach diesen Tagen des Wanderns einmal nichts zu tun, kann auch schön sein. Aber was heißt schon: »Nichtstun«? Erstens liegt unser Hotel unweit vom Meer, zweitens könnte man bei Interesse oder der Langeweile vorbeugend mit ein paar anderen aus der Gruppe mit dem Taxi noch einmal nach Cadaqués fahren, um sich dort noch einmal ein wenig umzusehen oder das Wohnhaus von Dalí in Port Lligat zwei Buchten weiter besichtigen. Oder man wandert von Cadaqués hinaus ans windumtoste Cap de Creus, den östlichsten Punkt des spanischen Festlands. Auf alle Fälle gilt: heute gibt es kein Programm, wobei Teilnahmezwang bei unseren Reisen eh ein Fremdwort ist, weil immer alles auf freiwilliger Basis geschieht. So sollte es doch immer im Leben sein, nicht wahr? Ein letztes gemeinsames Abendessen und die letzte Übernachtung in Port de la Selva, bevor wir wieder nach Deutschland aufbrechen.

9. Tag | Rückfahrt nach Freiburg

Die Strecke ist uns bekannt: An Perpignan und Narbonne vorbei, mit einem letzten Blick aufs Meer bei Sète geht es schließlich das Rhonetal hinauf. Durch Lyon, den Jura und das Elsass erreichen wir Freiburg gegen 22:00 Uhr. (970 km)

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Unterkunft
Abfahrtsorte
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